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FALL:

Gefährlicher Ausstieg

EREIGNIS

Die Feuerwehr wurde zur Hilfeleistung unter dem Stichwort "Hilferuf hinter der verschlossenen Tür" alarmiert. Die Einsatzstelle befand sich wenige hundert Meter vom Gerätehaus entfernt. Der ZF musste auf Grund von Personalmangel überraschend das HLF fahren, war aber bereits vollständig nach HUPF ausgestattet und angezogen. Dazu hatte er bereits wegen der Winterzeit die Daumenschlaufen übergestreift. So erfolgte auch die Einsatzfahrt ohne Handschuhe, aber mit besagten Daumenschlaufen über den Handtellern. Am Einsatzort eingetroffen will der Fahrer vorwärts aussteigen. Durch das Innenfuttergewebe ist aber seine Hand extrem rutschig und findet links keinen Halt auf dem Kotflügel. Er rutscht quasi ohne Halt vom Fahrersitz aus mit dem Oberkörper Richtung Straße. Die Höhe des HLF 20 mit Allrad beträgt 2,20 Meter. Zum Glück konnte er sich mit der rechten Hand am Ausstiegsgriff fangen und schlägt auf der Fahrersitz-Einstiegsleiter auf. Kleiner Schaden - nur [nbsp]einige blaue Flecke.

Als Reaktion darauf wurden alle Einsatzkräfte im Rahmen der nächsten Sicherheitsschulung dazu unterwiesen, dass das Fahren von Fahrzeugen nur ohne Handschuhe und ohne angelegte Daumenschlaufen erfolgen darf. Der Ausstieg muss immer in größter Ruhe und mit dem Rücken voran erfolgen.

FACHKOMMENTAR

Der Reaktion der Feuerwehr sind keine weiteren Hinweise hinzu zu fügen: Der Ausstieg muss immer rückwärts – also mit dem Rücken voran erfolgen, wenn nicht (wie bereits bei einigen neueren Feuerwehrfahrzeugen vorgesehen), die Trittstufen und die Haltegriffe extra für das Vorwärtsaussteigen konzipiert sind.

Dieses Fallbeispiel beruht auf anonymen Schilderungen. Hier gegebene Handlungsempfehlungen befreien nicht von der Pflicht zur Beachtung der Unfallverhütungsvorschriften und des sicherheitstechnischen Regelwerks.

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